Die Bauernkooperative COPABO gründete sich im Oktober 1999 und vereinigt die Kleinbauern von Bondoukou, ein Departement in der Region Zanzan im Nordosten der Elfenbeinküste. Die Kooperative zählt heute etwa 1000 Mitglieder.
Während der Süden des Landes mit fruchtbarem Boden gesegnet ist und an die Antlantikküste grenzt, ist der Norden klimatisch weniger vorteilhaft für die Landwirtschaft. Der Cashewbaum wurde dort in den 70er Jahren eingeführt, um der Ausbreitung der Wüsten in die Sahelzone entgegenzuwirken. Heute ist die Cashewnuss eines der wenigen Exportprodukte des Nordens und eines der wenigen Produkte mit welchem sich in dieser fast ausschliesslich ländlich geprägten Region ein Einkommen erwirtschaften lässt.
Seit 2004 sind neben den Bauern auch die Bäuerinnen berechtigt sich der Kooperative anzuschliessen. Die Frauen, die sich in Elfenbeinküste traditionellerweise um die Lebensmittelverarbeitung kümmern und ihre alltäglichen Herausforderungen dabei gemeinschaftlich angehen, übernahmen schnell eine zentrale Rolle. Sie initiierten das Knacken der Rohnüsse und das Sortieren der Cashewkerne vor Ort, womit ein wichtiger Teil der Wertschöpfung als zusätzliche Einkommensquelle erwirtschaftet werden kann.
Obwohl die Verarbeitung der Cashew zu einem wichtigen Standbein der Kooperative herangewachsen ist, so gestaltete sich der Aufbau nachhaltig rentabler Strukturen aber als schwierig. So war die Kooperative seit ihrer Gründung mehrfach von politischen Wirren betroffen und mussten ihre Geschäfte teilweise ganz einstellen.
Die Probleme sind aber auch struktureller Art und betreffen die ganze Region Westafrika. Die aktuellen Exportstatistiken beschreiben eine international stark angestiegene Nachfrage nach Rohnüssen. Zum Beispiel decken Indien und Vietnam (weltweit die zwei grössten Produktions- und Verarbeitungsländer von Cashewnüssen) gut drei Viertel all ihrer Zukäufe aus den Ländern Westafrikas ab.
So sind die in Mali, Gambia, Burkina Faso, Senegal und Elfenbeinküste ausgebauten Kapazitäten für die Verarbeitung von Cashewnüssen nicht ausgelastet und bleiben teilweise sogar während der Saison geschlossen, weil die Produzenten ihre Cashewnüsse direkt als Rohnüsse an ausländische Händler verkaufen. Und dies obwohl auch die Erntemengen gegenüber der Vorjahre in all diesen Ländern stark angestiegen sind.
Seit 2006 ist die Kooperative FLO Fairtrade zertifiziert, und seit 2011 sind die Nüsse mit dem EU-Bio-Label ausgezeichnet. Die FLO Fairtrade Zertifizierung und die damit zusätzlich zum fairen Preis ausbezahlten Prämien ermöglichten der Kooperative sich trotz sehr schwierigem politischem und wirtschaftlichem Umfeld zu überleben.